Dienstag, 1. März 2011

Honorarberatung erhält politische Unterstützung

Nachdem nun die Vorschläge für die Regulierung der Bankberatung sowie des freien Anlagemarktes vorliegen, fällt schon auf, dass die Honorarberater in Deutschland eine besondere Regelung erfahren werden. Dies lässt zwei Vermutungen zu: 1. Die Honorarberatung wird als eigene „Beratungsklasse“ anerkannt und bekommt eine eigene gesetzliche Grundlage. 2. Die Honorarberatung wird als verbrauchernahe Beratung eingestuft, da sie sich frei von Provisionsinteressen bewegt und dies exakt dem Willen der Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner entgegenkommt.
Immer wieder monieren dabei Verbraucherschützer, dass Vermittler – auch Berater von Banken – bei ihren Gesprächen mit dem potenziellen Kunden nicht nur deren Wohl im Auge hätten, sondern auch die Höhe der Provision für den Verkauf von Finanzprodukten. Aigner sieht daher durch die Honorarberatung die Interessen der Anleger und Sparer nachhaltiger geschützt und will im Zuge der Gesetzgebung den Verkauf besonders provisionsträchtiger Produkte ausschließen. Was dies nun in der Wirkung für den Markt bzw. für die Beratung hat, lässt sich bislang nur schwer erfassen. Immer wieder wird dabei auch kritisiert, dass Honorarberatung als Beratungsform in Deutschland bislang noch nicht einmal auf einen Marktanteil von einem Prozent kommt und selbst große Banken und andere Gesellschaften sich hiermit die Finger verbrannt hätten.
Die Honorarberatung scheint ein Politikum zu bleiben. Aigner sieht hierin offensichtlich den Verbraucherschutz am besten gewährleistet. Ob dies in der Praxis auch so zutrifft, bleibt fraglich. Insbesondere im Massengeschäft von Investmentanlagen und Versicherungsprodukten scheint auf lange Sicht ihre Umsetzung fraglich. Und ob es dringend nötig ist, die sowieso schon durch spezialisierte Bankberater und Vermögensverwalter betreuten Kunden durch eine eigene, verbrauchernahere Gesetzgebung zu schützen, kann zumindest hinterfragt werden.

3 Kommentare:

  1. Habe ich folgende interessante Info bei Fonds Professionell Online gefunden:

    Cortal Consors führt neues Vergütungsmodell für Berater ein

    10.06.2011

    Die Kritik an der klassischen Provisionsberatung wird immer lauter. Mit einem neuen Vergütungssystem für Berater will Cortal Consors dieser Entwicklung Rechnung tragen.

    Die auf Vermögensaufbau und Online-Brokerage spezialisierte Direktbank führt ab sofort ein neues Vergütungsmodell für ihre Berater ein. Dies geht aus einer aktuellen Presseaussendung des Unternehmens hervor. Demnach sei der variable Anteil der Vergütung nicht mehr an Provisionszahlungen gekoppelt. Ziel ist, einen potenziellen Interessenskonflikt vollständig zu vermeiden, erklärt Kai Friedrich, Deputy CEO bei Cortal Consors. "Mit dem neuen Vergütungsmodell folgen wir einem öfter geäußerten Kundenwunsch und gehen somit noch stärker auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein."

    Zwar sei der variable Anteil der Vergütung, der durchschnittlich 15 Prozent beträgt, nur zu rund einem Drittel von Provisionen bestimmt, jedoch wirft diese Aktion freilich die Frage auf, ob Berater in der Vergangenheit aufgefordert wurden, hochmargige Produkte zu verkaufen. Dazu Friedrich: "Die Berater hatten und haben stets den Anspruch, Anlegern die auf ihre Bedürfnisse besten Produkte zu empfehlen" Ab sofort zählen aber nur noch die Qualität und das Anlagevolumen, wenn es um den variablen Anteil der Vergütung geht.

    Bei der Qualitätskontrolle werde dabei unter anderem geprüft, ob die Beratung anhand der von der MiFID und des Wertpapierhandelsgesetzes vorgeschriebenen Qualitätsmerkmale richtig ausgeführt und der Kunde beispielsweise nicht gedrängt wurde, ein margenhöheres Produkt zu kaufen. Außerdem soll die korrekte Dokumentation im Beratungsprotokoll überprüft werden. Ein besonderes Augenmerk werde hierbei darauf gelegt, dass die empfohlenen Produkte zu den Anlagezielen des Kunden passen. (dw)

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  2. Ein Drittel der Deutschen würde für Finanzberatung zahlen

    Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Deutschen sind der Meinung, dass eine kompetente Finanzberatung auch Geld kosten darf. 67 Prozent dagegen würden nichts bezahlen. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Skandia Lebensversicherung unter 1.000 Bundesbürgern zum Thema Finanzberatung.

    Laut Studie steigt mit dem Haushaltsnettoeinkommen die Zahl derer, die bereit sind für eine Finanzberatung Geld auszugeben. In der Personengruppe, die monatlich 3.000 Euro und mehr verdienen, sind 39 Prozent der Ansicht, dass guter Rat auch teuer sein darf. Zudem ist die Bereitschaft für eine Beratung zu bezahlen gerade unter den Jüngeren höher. Bei den 19- bis 29-Jährigen sind 46 Prozent damit einverstanden, bei den 30- bis 44-Jährigen nur noch 33 Prozent. „Die kontroversen Diskussionen um die Honorarberatung sind auch in der Bevölkerung spürbar. Die Branche ist daher jetzt gefragt, auf die Bedürfnisse der Verbraucher einzugehen, innovativ zu sein und kundenorientierte Alternativen zu entwickeln“, sagt Hermann Schrögenauer, Vorstand Vertrieb und Marketing der Skandia.

    Bemerkenswert ist auch, dass viele Deutsche noch gar keine Erfahrungen mit Finanzberatungen gemacht haben. 33 Prozent der Teilnehmer sagen, dass sie sich noch nie haben beraten lassen. „Das verdeutlicht, warum so viele Bundesbürger für die Zukunft nicht ausreichend versorgt sind. Denn wer sich nicht beraten lässt, erkennt oft gar nicht, welche Versorgungslücken im Alter entstehen“, so Schrögenauer. Das Ergebnis zeige daher auch, welch großes Potenzial in Finanzberatungen aller Art stecke. (jb)

    Quelle:FONDS professionel

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  3. Umfrage: Deutsche mit Anlageberatung zufrieden

    Die Anlageberatung der Banken ist offensichtlich besser als ihr Ruf. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind 80 Prozent der Bundesbürger mit der Anlageberatung ihrer Bank zufrieden.

    Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage durch den Marktforscher Ipos-Institut Mannheim im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken. 16 Prozent der mehr als 1.000 Befragten äußerten hingegen, dass sie mit der Anlageberatung ihrer Bank unzufrieden seien (siehe Grafik).

    Jeder Zweite gab der Umfrage zufolge zudem an, sein Vertrauen in die eigene Bank habe angesichts der Finanz- und Staatsschuldenkrise nicht gelitten.

    Darüber hinaus seien 88 Prozent mit den Leistungen ihrer Bank „zufrieden“ oder sogar „sehr zufrieden“.

    Trotzdem müsse die Kreditwirtschaft noch viel Überzeugungsarbeit leisten, denn immerhin jeder dritte Deutsche habe eine „nicht so gute“ und 14 Prozent haben sogar eine „schlechte“ Meinung von Banken und Sparkassen, so die Umfrage. (ks)/cash-online.de

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