Montag, 6. Dezember 2010

Bankkunden wollen es genau wissen

Bankkunden wollen es genau wissen

Auf einen interessanten Umstand machte die Süddeutsche Zeitung mit Bezugnahme auf den Nachrichtendienst AFP vor wenigen Tagen aufmerksam. Danach hat das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung ermittelt, dass viele Bankkunden bemängeln, die in den Filialen angebotenen Produkte würden nicht verständlich genug dargestellt. Zwar wurden nur 12 Geldhäuser untersucht, was sicherlich nicht gänzlich repräsentativ ist, dennoch zeigt dieses Ergebnis eine Tendenz auf. Denn merkwürdig ist, dass die beiden beurteilten Direktbanken besser abschnitten als beispielsweise die ebenfalls untersuchten Großbanken.  Hier hielten immerhin 30 Prozent der befragten Kunden die Darstellung der Produkte für nicht verständlich genug. 

5 Kommentare:

  1. Dabei macht in Finanzfragen schlau sein sexy ... Mal was anderes: "Sie wissen, dass Fonds nichts mit Suppe zu tun haben, dass die Renten eben nicht sicher sind und dass Zertifikate für den Pensionär nicht die beste Wahl sind? Dann haben Sie gute Chancen, Ihren Traumpartner zu beeindrucken. Dies zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Psephos-Instituts im Rahmen der im Oktober vom BVI gestarteten Initiative „Investmentfonds. Nur für alle.“. Demnach achten im Schnitt 45 Prozent aller Deutschen beim Traumpartner darauf, dass dieser sich mit Gelddingen auskennt.

    Frauen wollen ‚Finanzfüchse’
    Frauen ist Finanzwissen wichtiger als Männern: Für die Hälfte von ihnen sollte der Traumpartner ein Finanzfuchs sein, bei den Männern geben dies 40 Prozent an. In Norddeutschland spielt Wissen rund um Aktien, Fonds und Vermögensaufbau offenbar eine besonders große Rolle: Knapp sechs von zehn geben hier an, dass sie gern einen Finanzexperten an ihrer Seite wissen möchten.

    Finanzmuffel haben im Süden Deutschlands bessere Chancen, bei der Partnerwahl berücksichtigt zu werden. Dort legen nur 40 Prozent hierauf Wert. Die Deutschen suchen einen Partner, der ihre eigenen Wissenslücken füllt: Denn fast ein Viertel der Deutschen bewertet ihr Finanzwissen als eher schlecht und knapp jeder Zweite gibt sich lediglich ein „befriedigend“. (ir)" Aus Fonds Professionell Online von 28.12.2010

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  2. Selten so amüsiert: Unter der Überschrift "Auf der Coach" hat die Süddeeutsche Zeitung am 13.1. einen Beitrag veröffentlicht, in dem es um den Verkaufsdruck von Bankern geht, weswegen viele beim Psychiater landen. Eine(r) wird zitiert mit dem Satz: "Das ist eine reine Verkaufshölle. Wer es nciht schafft, wird fertig gemacht". Da ist doch die Frage erlaubt: Wo bleibt denn die immer gelobte Beratungsqualität bei Bankern? Da ist mir doch beim Anlageberater und Versicherungsvermittler, der bei mir zuhause auf der Coach sitzt, um mir etwas zu erklären, lieber, als der Banker, der aus lauter Verkaufsdruck beim Psychiater auf der Coach landet.

    Es grüßt Wilhelm, der den Beitrag nur empfehlen kann

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  3. @ Hallo Wilhelm, habe den Beitrag auch gelesen und ist schon ganz schön verwerflich, was er eigentlich "durch die Blume" ausdrückt. Wenn man es genau nimmt, heißt das doch, dass die Banker wie die Markthändler bestimmte Produkte unter die Leute bringen müssen, mag es nun zu deren Anforderungsprofil passen oder nicht. Ehrlich gesagt, fühle ich mich da ganz schön vera.... Wir arbeiten seit vielen Jahren in der Finanzdienstleistung, nehmen immer zunächst den Vermögensstatus des Kunden auf, sprechen über seine Wünsche und Ziele, seine Möglichkeiten, seine Altersansprüche, mögliche Erbschaften usw. usw. und dann machen wir ihm mehrere Vorschläge, wie er richtig investieren sollte, auch vor dem Hintergrund, dass er seine Anlage auch mal bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit weiter bedienen kann und ggf. staatliche Förderungen oder Fördrungen vom Arbeitgeber mitnimmt. Und die Banker? Die holen die Leute ins Haus, erzählen ihnen, dass sie nun genau das kaufen müssen (was sie gerade im Regal haben) und dann ist gut. Die Kritik hieran kann doch nciht oft genug geäußert werden.

    Es grüßt Herbert aus Bielefeld

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  4. Interessanter Beitrag !!!

    Provisionsoffenlegung: Angriff der Verbraucherzentralen auf Banken
    Die Verbraucherzentralen versuchen mit einer groß angelegten Kampagne Bankkunden dazu zu bringen, die Offenlegung von Provisionen zu verlangen. Mit der Aktion soll die Bedeutung der Verbraucherschützer als „Finanzmarktwächter“ in der Öffentlichkeit untermauert werden.
    Mit der „Initiative Finanzmarktwächter“ wollen die Verbraucherzentralen in den kommenden Monaten auf Missstände im Finanzmarkt aufmerksam machen. Im Fokus stehen unfaire Vertriebsmethoden, ineffiziente Produkte oder Störungen im Wettbewerb. Die Initiative soll zeigen, dass eine systematische verbraucherorientierte Marktbeobachtung notwendig ist.

    „Die Probleme im Finanzmarkt sind massiv. Wir wollen unsere Kräfte bündeln, um schlagkräftiger zu sein", erklärt Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv).

    Mit Musterbrief zur Provisionsauskunft

    Zunächst stehen dabei die Provisionen der Bankberater im Fokus. Mit einem Musterbrief, der hier heruntergeladen werden kann, sollen Kunden von ihrer Bank verlangen, der gesetzlichen Pflicht zur Offenlegung nachzukommen.

    Anleger werden zudem aufgerufen, ihre Bank um eine detaillierte Auflistung aller Provisionen und Rückvergütungen zu bitten, die sie im Rahmen eines konkreten Auftrages in der Vergangenheit erhalten haben. Die Antworten werden im Rahmen der Initiative Finanzmarktwächter ausgewertet.

    Musterklage könnte folgen

    Die Verbraucherzentralen prüfen zudem eine Musterklage, um neben der Offenlegung von Provisionen auch deren Rückzahlung an die Verbraucher zu erzwingen. Weitere Aktionen sollen Dispozinsen, die Beratungsprotokolle und mögliche Kündigungsgründe für Altersvorsorgeprodukte betreffen.

    Hinter der Aktion steht nicht zuletzt, dass sich die Verbraucherzentralen als „wichtiger Sensor für Mängel und Missstände im Finanzmarkt“ begreifen. „Diese Funktion gilt es durch zusätzliche Ressourcen auszubauen und die Prozesse zu institutionalisieren“, heißt es in einer Mitteilung des vzbv. Die Aktion soll bis Jahresende andauern und wird vom vzbv und allen 16 Verbraucherzentralen der Länder getragen.

    Von: Oliver Lepold aus Das Investment Online vom 20. April 2011

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  5. Herbert aus Bielefeld29. April 2011 um 10:38

    Na das ist ja mal eine interessante Erhebung:

    Cash Online 27.4.2011: Finanzprodukte: Ungebetene Werbung nervt Kunden
    Mit unerwünschten Werbeaktionen für Finanzprodukte tun sich Versicherer und Banken in der Regel keinen Gefallen, wie eine Umfrage zeigt. Fast drei Viertel der unfreiwillig per Post, Email oder Telefon kontaktierten Personen reagieren verärgert.
    [1]Der im Auftrag des Beratungshauses KWF Business Consultants durchgeführten Studie zufolge haben sechs von zehn Bundesbürgern im vergangenen Jahr von Banken und Versicherern Werbung für deren Finanzprodukte erhalten, ohne ihr Einverständnis dafür gegeben zu haben.
    Der Unmut darüber ist groß: Fast drei Viertel der 1.000 Befragten ärgern sich über solche Werbeaktionen. Mehr als ein Drittel lehnt es kategorisch ab, werblich von Finanzdienstleistungsunternehmen kontaktiert zu werden.
    Auch bestehende Kundenverbindungen sollten Produktanbieter nicht als Freibrief interpretieren. So würden es nur 37 Prozent der Befragten einer Bank oder Versicherung erlauben, sie mit Werbung zu kontaktieren, nur allein weil sie bereits Kunde des Unternehmens sind.
    Jeder fünfte Umfrage-Teilnehmer wäre zumindest unter der Voraussetzung für Werbung offen, dass er entweder den Kontaktkanal oder den Kontaktgrund (zum Beispiel Ablauf einer Kündigungsfrist) vorab bestimmen könnte.
    Die Studienmacher weisen darauf hin, dass Banken und Versicherungen nicht nur verärgerte Kunden, sondern auch rechtliche Konflikte riskieren. Und zwar dann wenn die Werbung nicht nur unerwünscht, sondern sogar unerlaubt ist. Laut Bundesdatenschutzgesetz dürfen personenbezogene Daten nämlich nicht ohne vorherige Einwilligung des Betroffenen verwendet werden.

    Herbert aus Bielefeld

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